DeGeneration – Jennyfair bezieht erneut parallel zur Viennafair Stellung
Blickt man auf die Welt, so blickt man auf Krisen – ‘DeGeneration’, das Ausstellungsprojekt Jennyfair, welches Quartier vis à vis der Viennafair bezieht, stellt sich vom 4.-9. Mai die Frage nach den Folgen all dieser Miseren.
Selbst Teil der DeGeneration agieren die Köpfe hinter Jennyfair als eine Art idealistisches Syndikat, sie sind eigenständige VerwalterInnen der eigenen Angelegenheit, der Kunst. Aus dieser Autonomie heraus werden Fragen nach der Selbstbestimmtheit innerhalb der Gesellschaft aufgeworfen. Konfrontiert mit dem eigenen gesteigerten Wohlstand – so scheint es – pervertiert sich das Verhältnis der Menschen zur Welt. Auch außerhalb der vielzitierten Jugendkulturen lassen sich quer durch die Bevölkerung alltägliche Exzesse aller Art in Bezug auf Konsum, Ressourcen, Drogen, Sexualität und Kommunikation konstatieren.
Während in der Biologie oder Medizin das Phänomen der Degeneration begrifflich relativ klar zu umreißen ist, muss und soll in dem erweiterten Sinn, in dem er bei Jennyfair auftaucht, der historische Gehalt immer mitgedacht werden. Bewusst steht man zur polemischen Komponente, die der Titel nahelegt. Insbesondere in Wien, das für seine deftig rauhe Sprache berühmt ist, ist „degeneriert“ aber auch als abwertende Bezeichnung im Jargon gebräuchlich. So finden neben politisch motivierten kritikhaltigen Ansätzen auch persönlicheStellungnahmen und eher humorvolle Sichtweisen zum Thema ihren Platz in der Schau.
Jennyfair wurde 2009 von sieben Medienkünstlern ins Leben gerufen. Die Idee war, spontan einen Art Satellit zur ViennaArtfair zu entwickeln. Innerhalb von fünf Wochen wurde hierfür das leerstehende Geschäftslokal in der Ausstellungsstraße 53 zur Galerie umfunktioniert, wo dann Ausstellungsbetrieb, Performances und abendliches Musikprogramm stattfanden. In Ergänzung zur Galerie dieAusstellungstrasse wird heuer zusätzlich das Kaltbecken der Pratersauna bespielt. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung suchten die Veranstalter themenkonsistente Werke, aus denen sie auswählten. Das umfangreiche Begleitprogramm mit Konzerten und Performances, ist unter http://jennyfair.at abrufbar. Ungewöhnliches Extra ist der Shuttlebus, der zwischen deneinzelnen Jennyfair Locations sowie den gleichzeitig eröffnenden Offspaces ‘Billi’s Army Cabaret Renz & Studio Mölkersteig’, ‘Fondation Herz’ und ‘Kunstraum am Schauplatz’ verkehrt. Als engagiertes unabhängiges Projekt bewegt sich Jennyfair außerhalb des avancierten Kunstbetriebes abseits des Marktes. Erklärtes Ziel ist es, in einem interdiziplinären Ansatz Kunst und Musik aus dem tiefen bis mittleren Untergrund auf eine Plattform zu holen.
VeranstalterInnen: Verena Dürr, Hélène van Duijne, Nora Friedel, Matthias Makowsky, Michael Niemetz, Ulla Rauter, Simon Veres
KünstlerInnen: Zara Alexandrova, Nora de Baan, Jürgen Böheimer, Götz Bury, Katharina Cibulka, Julian Cech, Hélène van Duijne, Dejan Dukic, Verena Dürr, Ralf Edelmann, Baptiste Elbaz, Martin Faiss, das Fieber, Michael Fischer, Moritz Friedel, Nora Friedel, Golo Gogginger, Lola Göller, Martin Grandits, Stephan Hafner, Jonny Hawaii, Jochen Höller, Bernhard Hosa, Judith Hütter, Ulrike Königshofer, Eva Kosinar, Mike Kostner, Liane Lang, Wolfgang Lehrner, Anabel Leiner, Lluis Lipp, Angelika Loderer, Matthias Makowsky, Michael Marcovici, Maria Margarethe, Milan Mladenovic, Michael Niemetz, Josip Novosel, Elsa Okazaki, Orell, Maximilian Pramatarov, Praq, Ulla Rauter, Julia Rublow, Christian Rupp, Wagner Felipe dos Santos, Jakob Schieche, Anita Schmid, Mizzi Schnyder, Bjørn Segschneider, Ivonne Stark, Anna Steinhäusler, Nino Stelzl, Jan Stradtmann, Temple Solaire, Sophie Tiller, Supra +, Billi Thanner, Cathrin Ulikowski, Simon Veres, Tomek Vollmann, Roswitha Weingrill, Niki Weitzer, When Yuppies go to hell, Gerald Zahn
Orte:
Galerie
dieAusstellungsstrasse
Ausstellungsstr.53, 1020 Wien
Kaltbecken Pratersauna
Waldsteingartenstraße 135, 1020 Wien
Minigolfplatz
Zufahrtsstrasse 152, 1020 Wien
Öffnungszeiten:
Mi- Sa 13-22Uhr, SO 13-19Uhr
Programm:
DI.04MAI,
18Uhr Vernissage Jennyfair Degeneration dieAusstellungsstrasse & Kaltbecken Pratersauna 22Uhr Jennyfairs Grand Opening Night Konzerte von: das Fieber, When yuppies go to hell &
Supra+Fluc Wanne
MI.05MAI
20Uhr Götz Bury / Performance dieAusstellungsstrasse 22Uhr Temple Solaire / Konzert Kaltbecken Pratersauna
DO.06MAI
19Uhr Christian Rupp / Performance dieAusstellungsstrasse 21Uhr Michael Fischer, Jonny Hawaii Konzert / Performance Glashaus Pratersauna
FR.07MAI
20Uhr Milan Mladenovic, Judith Hütter, Julian Cech / Performance dieAusstellungsstrasse 21Uhr Jennymob dieAusstellungsstrasse
22Uhr Jam-Session & Open Stage Mini-Golfplatz
SA.08MAI
15Uhr Boris Manner & Anna Spohn Lecture
19Uhr Verena Dürr / Performance dieAusstellungsstrasse 22Uhr Dj-Line Up & Praq / Konzert Fluc
SO.09MAI
13Uhr Jennyfairs Grand End Barbecue, Musik & Schwimmen Pratersauna
04MAI 18:00Uhr
Gemeinsame Eröffnung mit: Billi’s Army Cabaret Renz & Studio Mölkersteig, Fondation Herz und Kunstraum am Schauplatz. Shuttelbusservice zwischen allen Locations
PETER SEELIG, Flâneries solitaires
Eine der Revolutionen, die die Moderne mit sich gebracht hat, ist die Dynamisierung des Blicks. Als wesentlicher Motor dieses Prozesses gilt die Großstadt. In ihrem Überangebot an Vielfalt umfängt sie ihre Bewohner und drängt sich ihnen in aller Wucht auf. Die Flaneurs der historischen Avantgarde als genaue Beobachter der neuen Zeit, begannen, den Fokus bisweilen schamlos auf die nicht-repräsentativen Details zu richten. Dinge, die vorher nicht abbildens- oder beschreibenswert gewesen waren, gerieten so seit dem 19. Jahrhundert ins Zentrum der künstlerischen Aufmerksamkeit. Peter Seelig ist jemand, der mit einer starken Affinität zur Klassischen Moderne in dieser Tradition steht.
Stationen seiner diesjährigen Reise durch europäische Metropolen hat der Künstler, der übrigens fast permanent alles Gesehene skizziert, spontan fotografisch festgehalten. Durch aufwändige digitale Nachbearbeitung erreicht er die Verfremdung des Materials, die mit einer Entfremdung vom ursprünglich abgelichteten Objekt einhergeht. Die Wirklichkeit in ihrer so deformierten Form gewinnt Distanz, gerinnt damit zum visuellen Konzentrat, in dem Gefühltes sichtbar wird.
Auf diese Weise porträtierte Peter Seelig eines der berühmtesten Touristenziele der Welt, den Markusplatz, in ‘Code blue, Piazza San Marco, Venice’. Von der zentral platzierten Rückenfigur, einer schlendernden Passantin, bleibt eine blaue Markierung, die jeden Moment -so scheint es- in dem gelbgrünen Farbgemenge untergehen wird. Hier bedient sich der Autor des Repoussoirs, als klassischer Bildstrategie. Die anonyme Stellvertreterin zieht uns, die Betrachter, in die Erlebniswelt des Bildes hinein. Indem wir uns fragen müssen, welche Geschichte der Figur in den farbigen Nebelschleiern wohl widerfährt, gewinnt hier die Idee von Venedig, das durch seine massenhafte Reproduktion zur markant-kitschigen Kulisse verkommen ist, eine gewisse Autonomie des geheimnisvoll Entrückten und des Poetischen zurück.
Ebenfalls ungewöhnliche Bilder jenseits der Klischees gelangen dem Liebhaber von zeitgenössischen Theater und modernem Ausdruckstanz in Paris. ‘YellowRed-circuit, Seine de Danse,Paris’ ist ein Schnappschuss der während des Pariser Tanzfestivals, das zum großen Teil performativ den öffentlichen Raum erobert, entstand. Auch hier ist Körperlichkeit, Bewegung Bildthema. Die Gestalten sind erahnbar, auf das Wesentliche reduziert hin zur Ausdrucksqualität transformiert.
Den beiden Arbeiten ‘There used to be ghosts in Venice’ und ‘Paris nuit rouge’, liegen Fotos von Schaufensterpuppen zu Grunde. Jenen Figurinen, deren surreales Schattendasein Künstler von Eugène Atget angefangen über Hans Bellmer hin zu zeitgenössischen Positionen provoziert. Das Fetischhafte, die Ware wird bei Peter Seelig jedoch nicht explizit vorgestellt, sondern verschwimmt zu einer rätselhaften Stimmung. Aggressiv farbig, einander kontrastierend, drängt die Geisterarmee bedrohlich aus dem obskuren Bildraum heraus. Wie die Sektion einer unbekannten Spezies erscheint hingegen ‘Paris nuit rouge’. Unser Blick tastet sich durch mysteriöse organisch erscheinende Höhlengebilde, landet in einem Netz aus Verästelungen. Man würde gern mehr sehen, seinen Voyeurismus ungezügelt befriedigen, wo man an hermetische Grenzen der Zeichen stößt und beginnt, diese befragen zu wollen. Was bleibt, ist die Sehnsucht. Diese, die sich beim Bildbeschauer einstellt, wenn er ganz verstehen und ergründen möchte. Und jene, die das unstete rastlose Dasein des getriebenen Flaneurs antreibt, sich auf das Abenteuer Sehen, Entdecken immer wieder aufs Neue einzulassen.
Peter Seelig ist 1948 in Wien geboren, wo er lebt und arbeitet. Die turbulenten Jahre 1968/69 verbrachte er in Paris und besuchte als Schwarzhörer die Akademie. Er begann, Mathematik und Physik zu studieren und gab damit seinen ursprünglichen Plan, Künstler zu werden auf. Als Software-Entwickler im AKH, widmete er sich der Kunst eher sporadisch. Seit 2004 widmet sich Peter Seelig wieder intensiv seinem Schaffen und bestreitet kontinuierlich Ausstellungen in Österreich und Italien.
Kunstmesse Salzburg: 13-15. November, VERNISSAGE: 12. November 2009, 19.30 Uhr
Bank Austria, Schubertring 14, 1010 Wien, 11-23. Dezember, VERNISSAGE: 10. Dezember 2009, 18 Uhr
Ausstellung ‘THRILLER’ in Wien – TRIBUT AN MICHAEL JACKSON
Als Hommage an das Lebenswerk der schillernden Persönlichkeit des King of Pop präsentiert ‘THRILLER’ über dreißig junge künstlerische Positionen in der Ausstellungsstraße 53, 1020 Wien. Eröffnet wird am 29. August, 19 Uhr und ab 22 Uhr im Club Planetarium. Zu sehen ist die Ausstellung vom 2.-18. September, Mi-Fr: 14-19 Uhr.
Michal Jackson als in aller Perfektion durchinszenierte Kunstfigur bietet ein reichhaltiges Spannungsfeld für die künstlerische Auseinandersetzung. Dies ist Thema der Ausstellung ‘THRILLER AT JENNYFAIR’ in der Ausstellungsstraße 53. Inhaltlich provozieren die vielen Facetten der Popikone die unterschiedlichsten zeitgenössischen Standpunkte, deren Bandbreite die Schau zeigen will.
So manipuliert beispielsweise Karl Kühn in seiner Videoarbeit das Interview mit Oprah Winfrey von 1993 dahingehend, dass er Jacksons Antworten zum Mysterium werden lässt. Damit wird der Charakteristik des ewig nicht Fassbaren der Persönlichkeit Jacksons beziehungsweise der Präsenz seines medialen Images Rechnung getragen.
Einer schockierend realistisch – organischen Momentaufnahme der körperlichen Umstände widmet sich hingegen Julia Seyr, indem sie den letzten Mageninhalt des Sängers porträtiert. Michael Niemetz verarbeitet das Musikvideo „Who’s bad“ zu einer Installation, in der er die Serialität des Refrains im Zusammenspiel mit dem szenischen Bild thematisiert. Ebenfalls mit dem musikalischen Werk beschäftigt sich Hélène van Duijne, die in ‘Cut up Jackson’ Textpassagen aus Songs zitiert. Im Zuge dieser Transformation wird das Hörbare visualisiert. Insbesondere der Vers „The Kid is not my son“, lässt sich im Nachhinein auch auf die persönliche Lebenssituation Michael Jacksons, insbesondere die aktuelle Diskussion um seine Kinder, anwenden.
Van Duijnes Textcollagen von 2003 gehören zu den wenigen Arbeiten, die nicht unmittelbar für die Ausstellung produziert wurden. Erst der plötzliche Tod von Michael Jackson veranlasste nämlich ‘THRILLER’ – Mitorganisator, Simon Veres, zu der spontanen Idee, eine Ausstellung zum Thema zu machen. Gemeinsam mit einer unabhängigen Gruppe junger KünstlerInnen hatte er anlässlich der Viennafair 2009 die ‘JENNYAIR’ begründet. Als ortsbezogene Intervention in einem Geschäftslokal vis à vis des Eingangs zum Messegelände, waren erstmals im Mai temporär künstlerische Positionen gezeigt worden.
Zu ‘THRILLER’ war mittels öffentlicher Ausschreibung eingeladen worden. Aus den eingereichten Vorschlägen jurierten die Veranstalter sowohl die Ausstellung als auch das abendliche Programm im Club Planetarium. Diese Erweiterung ‘Performing Art at Club Planetarium’ präsentiert neben Konzerten, DJ-Acts, einem Michael–Jackson-Tanzwettbewerb ebenfalls zeitgenössische Kunst: So installiert der Wiener Künstler Christian Eisenberger mitten in der Wiener Neverland–Prateratmosphäre ein Universum aus Pappe, das der mittlerweile schon sagenumwobenen direkten Lebensumwelt des King of Pop Rechnung trägt.
‘THRILLER AT JENNYFAIR’ ist in seiner Vielfalt ein Tribut der besonderen Art, das Michael Jackson an seinem Geburtstag gezollt wird.
mit:
Roman Achitz, Katrin Albrecht, Simone Carneiro, Chief & Champ, Kelly Coats, Dejan Dukic, Christian Eisenberger, Fatima, Tommy G history show play.fm, Martin Grandits, Felix da Houserat, Karl Kühn, Lichterloh, Little Joe´s Gang, Matthias Makowsky, Lilith Matthews, Simon Mullan, Michael Niemetz, Justin Nickerl, Off the beaten trackz, Elsa Okazaki, Chloe Potter, Danijel Radic, Björn Segschneider, Julia Seyr, Brigitte Spiegeler, Nino Stelzl, Christoph Überhuber, Margaret Unknown, Helene van Duijne, Simon Veres, Nikolaus Weitzer, Wow Bob Wow, Jimmy Zurek
Kunst als Prozess – ORIGINATOR von Pirmin Blum
In den exklusiven Räumen des Palais Helfert niedergelassen, wird die Wiener Offspace-Kunstszene seit Februar 2009 durch die Fondation Herz bereichert. Indem sich Initiatorin Denise Braun an der Idee des im 18. und 19. Jahrhundert und bis in die Zwischenkriegszeit üblichen Salons orientierte, soll der Ort eine Schnittstelle zwischen KunstproduzentInnen und Publikum bieten.
Für die zweite Ausstellung 2009 wurde der Medienkünstler Pirmin Blum (geb. 1969, lebt und arbeitet in Wien) eingeladen.
Unter dem Titel ORIGINATOR (engl.: Ausgangspunkt) realisiert Blum in Kooperation mit Frederic Jaquemin, Tobias Lintl, Nino Stelzl und Hélène van Duijne am 9. Mai ab 19 Uhr ein Happening. In seinen Installationen und Performances untersucht er die Möglichkeit der Auflösung von Identitätsbildern. Subkultureller Trash und obsolet gewordene Vorbilder dienen gleichzeitig als Referenz und Dekonstruktionsmittel. Für die Performance in der Fondation Herz bedient er sich unter anderem an dem populären Musical HAIR. Dabei bietet die musikalische Dokumentation der Hippiekultur die Grundlage für eine spezifisch raum- und ortsbezogene Auseinandersetzung mit der Fondation Herz als dem Schauplatz.
Internationale Bekanntheit erlangte er durch Ausstellungsbeteiligungen u. a. in der Tate Modern, London, bei der Art Basel, in Singapur, Peking etc. Personalausstellungen des Birgit-Jürgenssen-Preisträgers 2004 fanden in New York sowie in Wien und Graz statt.
Seit Ende 2008 besteht eine Zusammenarbeit mit Hélène van Dujne, die in ihren Installationen Neuinterpretationen aus found footage-Material entwirft. In Fusion mit den DJ’s und Elektronikmusikern, Tobias Lintl und Nino Stelzl, soll ORIGINATOR gleichzeitig den Auftakt für einen umfangreich angelegten Werkzyklus bilden. Für den Ausstellungskontext werden anschließend Relikte der Performance in Form einer Installation erhalten bleiben.
Jenseits kommerzieller und institutioneller Interessen will die Fondation Herz durch das persönliche Engagement von Denise Braun schneller und flexibler auf künstlerische Tendenzen reagieren. Mit dem neuen Artspace soll die virulente Wiener Kunstszene weiter erschlossen werden. Insbesondere prozessorientierten, offen angelegten Kunstformen wird somit eine Öffentlichkeit geboten.
Lutherische Stadtkirche Wien: Ausstellung „InTENSITy“ von Peter Seelig
Peter Seelig präsentiert Malerei und digital bearbeitete Fotografie vom 31. Oktober bis 30. November 2007 im Rahmen der Ausstellung „InTENSITy“ in der Lutherischen Stadtkirche. Gezeigt werden Arbeiten, die aus der Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Tanz entstanden sind. Das Thema, Körper in Bewegung, wird in den beiden künstlerischen Medien ausgereizt. Zur Vernissage lädt der Künstler am 3. November ab 17.00 Uhr.
Peter Seelig zeigt Malerei und Fotografie in der Stadtkirche Wien. Die Arbeiten kreisen um das zentrale Thema im Schaffen des Künstlers: den modernen Ausdruckstanz. Blindzeichnungen, die im Laufe von Tanzaufführungen entstanden sind, bilden die Grundlage für die expressiven Formen der Malerei von Peter Seelig. Die Komposition entwächst der subjektiven Nachzeichnung von Körpern in Bewegung. Die Zeichnung ist in Form eines Liniengerüsts in den Gemälden präsent und grenzt die intensiven Farbflächen gegeneinander ab.
Als großformatige Farbabzüge werden elektronisch bearbeitete Fotografien präsentiert. In diesen fotografischen Skizzen zum zeitgenössischen Ballett reizt Peter Seelig das digitale Medium aus, um daraus fein schattierte Bewegungsstudien zu gewinnen.
Peter Seelig ist 1948 in Wien geboren, wo er heute lebt und arbeitet. Die turbulenten Jahre 1968/69 verbrachte er in Paris und besuchte als Schwarzhörer die Akademie. Zurück in Wien begann er, Mathematik und Physik zu studieren und gab damit seinen ursprünglichen Plan, Künstler zu werden, auf Drängen der Familie auf. Anschließend, als Software-Entwickler im AKH, widmete er sich der Kunst eher sporadisch. Vor vier Jahren begann sich Peter Seelig wieder intensiv auf die Malerei zu konzentrieren. Seit 2005 bestreitet der Autodidakt in Österreich und Italien kontinuierlich Ausstellungen.
Zur Abendvernissage der Ausstellung „InTENSITy“ am 3. November, 17 Uhr wird Manuel Belli (Modena, Italien) zu den Bildern auf der Konzertgitarre improvisieren. Der befreundete Musiker erschafft einen Klangteppich, der aus dem Dialog zwischen Musik und Malerei entsteht.
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